Samstag, 29. Dezember 2012




wer stellte dich an diese dunkle see,
die eintönig schlägt und und übergeht
in aufgetürmte himmel.

dort stehst du am rand auf irrlichtem strand,
der nichts von dem ahnt, was er widergibt,
und schaust hinaus ... abgewandt.



Sonntag, 23. Dezember 2012



weihnacht


all meine wut
mein bißchen liebe
der nacht
der nächte
die war wird
gewesen sein
bis ich
nicht mehr bin
was war
was wahr



Sonntag, 16. Dezember 2012



weitgehend


ich lebe nun weitgehend
wie ich wollte

mein radius reicht
bis zur nächsten haltestelle

und so weit, wie ich mein fahrrad
antreiben kann

die welt bleibt auf der strecke
zu den gedichten



Mittwoch, 12. Dezember 2012



Die Straße


Wir ahnten es immer, von Anbeginn an, durch alle Zeiten hindurch: nicht wir waren gemeint.
Mit unserer Geburt waren wir geopfert; denn den Menschen ist es auferlegt zu opfern, indem sie zeugen, gebären. Indem sie jedes Leben zum Tode verurteilen, das sie hervorbringen, weil sie es hervorbringen. Darum zu wissen.
Und auch wir zeugen, gebären wieder, durch alle Zeiten hindurch.

This is about what the hell is going on.

Und so erfanden sie eine disparate Musik. Denn sie machten sich ihren Reim darauf, welchen Reim wir uns darauf gemacht hatten. Auf das Leben. Daß es uns hervorbringt, daß wir es hervorbringen. Daß es uns dadurch opfert. Daß wir alle vom Leben Geopferte sind, von allem Anbeginn an. Das ist es, was die Punks dunkel verstanden, nur klarer als andere. Daß es uns gibt auf unsere eigenen Kosten. Durch keines Menschen Schuld. Und doch es gleichwohl der Mensch ist, der die Schuld fühlt. Und irgendwie zu tragen versucht. Unschuldig schuldig.

Geburt bedeutet etwas ganz anderes als Geburt. Wenn ein Mensch das weiß, so bist du es.
„Und es nähme einer mich plötzlich ans Herz ...“

Wer bist du?



Montag, 10. Dezember 2012



in der grube


auf dem heimweg. gegenverkehr.

alltag ist immer gleichgültig. er rieselt. erinnert mich an etwas.
wieder. gestörtheit. das tickt doch nicht richtig.
eins führt zum andern. rückzug als aggressive handlung.
wie das lange warten, sie glauben mir nicht?




Dienstag, 4. Dezember 2012




der morgen hängt grau
im nebel
schwerelos

nachts ein kalter
mondstreif auf dem boden
meine füße baden in ihm

neue musik
aus dem radio, es fällt
schon leichter




Sonntag, 25. November 2012



ende november


blattlos stehst du da, deine kleinen, roten äpfel
will niemand, sie hängen an dir
bis sie aus schierer übersättigung
sich ins gras fallen lassen

frag mich was leichteres und verzeih
daß ich manches nicht mehr so genau wissen will
dankbar für jeden augenblick,
der mit gar nichts zu tun hat