Freitag, 29. Juni 2012




wir sind aus
     selben, wir
           sind aus selben

arne johnsson



luft schnappen


dinge
nehmen überhand
wie man sie ließ – weck mich
in den schlaf
wo einer einen andern sieht
in der eiben vertieftem dunkel
denn ich schlief
im flug auf der jagd
nach atembaren



Montag, 25. Juni 2012



wenn


wenn es dich gab war ich
viele nichts
war sicher
wenn es dich gab



Montag, 18. Juni 2012




dieses beisichsein


hunger
ungerichtet

wie der blick eines fremden

regen fällt zeit-
und absichtslos

du liest im buch
das dich füllt
und leert



Mittwoch, 13. Juni 2012



weiter


manchmal weht es aus einem augenblick
plötzlich ist alles verstehen

wie eben –

doch ist der augenblick nichts als er selbst
schon vorbei, und dann

wieder das nachsehen

also schreibst du dir weiter die seele aus dem leib
schreibst dir die seele von der seele



Donnerstag, 7. Juni 2012



Vergessen sind Fehden und Lieben aus alter Zeit, und meinen eigenen Mären wird nicht einmal das Los der Klage Genovevas von Brabant beschieden sein, deren Anfang der Spielmann vergessen und deren Ende er niemals erfahren hat.

Gaspard de la Nuit




halb gelassen


geisterfahrer auf der eigenen spur.
weiß nicht, wie er dahin geriet.
weiß nicht, was ihm begegnen wird.
richtung unaufhaltsam.
weiter in die finsternis hinein.
die nicht sein geschöpf
noch der weg.
halb gelassen, halb gewollt
überläßt er sich
und alles andere auch.
aber da kommt
nichts.



Dienstag, 5. Juni 2012



die zeiten wirr
ein frühling grau und dürr

was tun mit all dieser wachheit


blüten treiben ins graue
wie irr



Samstag, 2. Juni 2012

paul klee: pierrot lunaire



die phasen
und jemand wo
kein mund
augen dagegen
augen noch
und noch
die kappe
ein herz
auf der andern seite
der fisch -
alles stimmt

warum denn nicht

trauern
um ihn
der hin
nimmt